Trends von der CMT 2019

TOURISTIK Die CMT auf der Messe Stuttgart ist die weltweit größte Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit. Wir waren dort und haben uns nach den Trends umgesehen.
Aussteller und Besucher zufrieden

Rund 260.000 Besucher verzeichnete die diesjährige CMT nach Angaben des Veranstalters. Die 2.207 Aussteller (Rekord!) seien zufrieden gewesen. "Deutlich mehr als eine Viertelmillion Besucher binnen neun Tagen - das ist ein tolles Ergebnis“, freute sich Roland Bleinroth, Geschäftsführer der Messe Stuttgart.

„Die CMT hat damit eindrucksvoll ihre Position als weltweit größte Publikumsmesse für Tourismus und Freizeit untermauert. Es ist bemerkenswert, dass nicht nur die Messehallen stets sehr gut gefüllt waren, sondern dass auch neue Veranstaltungen und Weiterentwicklungen hervorragend funktioniert und die Besucher begeistert haben. Die Tochtermessen Fahrrad- und Wander-Reisen mit dem Thermik-Bereich, die Golf- und Wellness-Reisen sowie die Kreuzfahrt- und Schiffs-Reisen haben sich als Publikumsmagnete erwiesen.“

SEENLAND Der Faaker See mit seinem türkisblauen Wasser ist ein beliebtes Reiseziel.

CMT-Partner mit viel Zulauf

Große Zufriedenheit habe auch bei den diesjährigen Partnern der CMT geherrscht, so der Veranstalter. Eva Meißnitzer, Leiterin Marketing & PR für die Region Villach Tourismus, bescheinigte der CMT für die Caravaning-Partnerregion Kärnten bestes Besucherpotenzial: „Wir begrüßten viele Stammgäste und bekamen jede Menge Detailfragen."

Fahrrad- und Wanderreisen auf Erfolgskurs

Die Besucherzahlen lassen kaum Zweifel, die CMT-Tochtermesse Fahrrad- und Wander-Reisen hat sich als Treffpunkt für Naturbegeisterte und Aktivurlauber etabliert. Die Stände der 358 Reiseveranstalter, Destinationen und Hardware-Anbieter waren dicht umlagert.

RAD-RUNDE Nicht nur Wanderreisen, auch Fahrradreisen liegen im Trend.

Die Marktforschungszahlen unterstreichen die positiven Eindrücke: Die Besucher der Fahrrad- und Wander-Reisen verbrachten im Schnitt fünfeinhalb Stunden auf dem Hallengelände. Ein Viertel nahm sogar einen Anfahrtsweg von mehr als 100 Kilometern auf sich, um die Stuttgarter Messe besuchen zu können – und wurde nicht enttäuscht: Von den Besuchern gab es für die Messe eine glatte Schulnote zwei. 94 Prozent der Besucher gaben an, die Messe im kommenden Jahr wieder besuchen zu wollen.

Eine äußerst erfreuliche Entwicklung hat auch der Fachbesucherbereich der Messe genommen: Erstmals fand mit der Rad-Runde ein Kongress für Radtouristiker statt. Inhaltlich ging es dort vor allem um den Wirtschaftsfaktor Radtourismus sowie konkrete Maßnahmen bei Produktentwicklung und Vermarktung. Der Fachbesucheranteil der Messe liegt mittlerweile bei etwa zehn Prozent.

Outdoor-Tourismus boomt

Wenn Touristen in und nach Deutschland reisen, dann steht Baden-Württemberg häufig ganz weit oben auf der Liste der Reiseziele. Vor allem der Outdoor-Tourismus boomt angesichts der abwechslungsreichen Regionen und Destinationen mit ihren vielfältigen Angeboten. Rund zwei Drittel aller Reisen in Baden-Württemberg haben mittlerweile einen naturbezogenen Anlass.

OUTDOOR-BOOM Outdoor stand als Spezialthema im Mittelpunkt der diesjährigen CMT.

Outdoor stand als Spezialthema im Mittelpunkt der diesjährigen CMT. Es gab viel zu entdecken, wie den Albtal Abenteuer Track. Die Crosswander-Tour, bietet selbst geübten Wanderern eine neue Herausforderung: Auf dem Wanderweg durch den Naturpark Schwarzwald Mitte und Nord kraxeln die Abenteurer über Steine und Wurzeln, steigen durchs Gebüsch, klettern und balancieren die Wege entlang. Die beiden Tagesetappen sind etwa 25 Kilometer lang und verfügen über einen Höhenunterschied von 1.000 Metern. Weitläufige Aussichtspunkte mit Blick über den Schwarzwald entschädigen die naturliebenden Wanderer für die Anstrengung.

Schwerpunkt des Schweizer Tourismus bleibt Aktivurlaub

„Wandern ist extrem in“, sagte Jörg Krebs, Direktor von Schweiz Tourismus Deutschland, „das Sportgerät, das im Jahr am meisten verkauft wird, sind Wanderschuhe“. Wer seine Wanderschuhe in Aktion erleben möchte, kann die Schweiz auf einem der 65.000 beschilderten Wanderwege in einer Gesamtlänge von 65.000 Kilometern erkunden.

SCHWEIZER DNA Die Schweiz hat viel zu bieten - im Frühling genauso, wie zu jeder anderen Jahreszeit.

„Jedes Land hat irgendeine DNA. Wir Schweizer auch. Und da ist eben ganz viel Wandern drin“, erläuterte Krebs den seit Jahren ungebrochenen Fokus der Schweiz auf das Thema Reisen. In der Schweiz könne man sich nicht verlaufen, fügte er in Bezug auf die 50.000 Wegweiser an, die entlang der Wanderstrecken Urlaubern immer genau anzeigen, wie weit es bis zur nächsten Etappe ist. Die tiefe Verbundenheit der Schweizer zum Wandersport zeigt sich im Engagement, das diese bei der Instandhaltung ihres Wegenetzes zeigen. 1500 Freiwillige sind aktiv, um die gelben Wegweiser entlang der Wanderstrecken auf ihre Korrektheit zu überprüfen und dafür zu sorgen, dass die Wanderwege für jeden gut begehbar sind und ein entsprechender Standard eingehalten wird.

Das Angebot der Weitwanderungen bietet für jeden Wanderer etwas Passendes. Der sanfte Jura Crest Trail ist vor allem auf Genießer und Einsteiger ausgerichtet und umfasst 15 Etappen entlang der Seen, Flüsse und Dörfer der Schweiz.

Mittelschwere bis anspruchsvolle Wanderstrecken bietet die Via Alpina, deren 20 Etappen den Wanderer durch sechs Kantone führen und Blick auf Alpenpanoramen ermöglichen.

Für Extremwanderer und gut ausgestattete Profis eignet sich vor allem der anspruchsvolle Alpenpässe Weg, bei dem Trailrunning und Selbstversorgung den Hiker in Atem halten.

Wandern mit Eventcharakter bietet die 24 Stunden Trophy Ende Juni, eine Wander- und Walkingveranstaltung bei der 150 Teilnehmer an den Start gehen. Ziel des 24-stündigen Wandermarathons ist es, in begleiteten Gruppen unterschiedliche Regionen zu erwandern, Panoramen entlang des Weges zu entdecken und an Verpflegungsstationen gemeinsam zu rasten. Auch ein Unterhaltungsprogramm für unterwegs und die streckenweise Teilnahme von Prominenten sind geplant. Die 65 Kilometer lange Strecke hat ihren Start- und Zielpunkt in Davos.

Genussradeln und gutes Essen in Kärnten

Die Tourismusdestination Kärnten präsentierte sich auf der CMT von ihrer aktiven und ihrer kulinarischen Seite. Bei der Pressekonferenz auf der Stuttgarter Urlaubsmesse sprachen der Geschäftsführer der Kärnten Werbung GmbH, Christian Kresse und Georg Overs, Geschäftsführer Region Villach Tourismus über die kommenden Projekte rund um die Stadt Villach, die auch dank ihrer grenznahen Lage zu den Ländern Italien und Slowenien ein beliebtes Urlaubsziel in Kärnten ist.

Kärnten ist für seine idyllischen Landschaften, die Vielzahl an Seen und die klare Luft bekannt. Die Urlaubsregion wird ab 2019 um eine Attraktion erweitert: die „Große Kärnten Seen Schleife“. Die 340 Kilometer lange Radrunde ist ein Gemeinschaftsprojekt der fünf Kärntner Seeregionen. Die Strecke mit Startpunkt in der zentral gelegenen Stadt Villach erinnert in ihrer Form an eine liegende Acht. „Die Schleife können Sie in sieben Tagen komplett abfahren“, sagte Overs, „das ist auch für Familien ein tolles Angebot“. Durch ihre Doppelschleifenform erlaube es die Radroute dem Urlauber, sich seine persönliche Rundreise individuell zu gestalten und so zu kombinieren wie sie für ihn am besten passt.

Vorbei an den bekanntesten Österreichischen Seen, unter anderem dem Millstätter See, Faaker See, Wörthersee, Klopeiner und Weißensee oder entlang der Flussufer der Gail oder Drau – die Große Kärnten Seen Schleife bietet neben idyllischen Aussichtsplätzen eine Vielzahl an radfreundlichen Unterkünften und Serviceangeboten für Touristen. Zur Entspannung riet Kresse, man solle während der Tour „ein paar Badestopps an den 24 bis 28 Grad warmen Badeseen einlegen“.

NAH DRAN Zum Beispiel mit dem Zelt am Millstätter See in Kärnten (Österreich).

Die Initiative „Kärnten rent e bike“ ist ein Novum, das dem e-Bike Trend gerecht wird. Das regionsübergreifende Radverleihsystem ist das größte seiner Art. Alle Räder sind online buchbar, was auch Gruppen eine problemlose Reservierung mehrerer Fahrräder gleichzeitig ermöglicht. Unter dem Motto „überall ausleihen, überall zurückgeben“ entstand in Österreichs südlichstem Bundesland ein Netzwerk mit knapp 50 Radverleihstationen. So können Urlauber Touren durch ganz Kärnten unternehmen und Teile der Strecke bequem im Zug oder auf dem Schiffsweg zurücklegen. Die E-Bikes können in verschiedenen Städten ausgeliehen und zurückgegeben werden.

„Auch wenn die e-Bikes gerade dermaßen boomen, so ist das Ganze natürlich auch mit dem normalen Fahrrad möglich“, so Overs. Die Verleihstationen bieten sämtliche Radarten, von Mountainbike bis Citybike oder Kinderrad an, sowie eine Vielzahl an e-Bike Ladestationen.

Als eines der wichtigsten Themen für die Zukunft definiert Kresse das Projekt Slow Food Kärnten, einen Zusammenschluss zur Rückbesinnung auf alte Traditionen und ehrliches Handwerk. „Wir wollen nicht immer von Slow Food sprechen und dann doch nicht wissen, wo die Sachen herkommen.“ Es sei für die Region Kärnten sehr wichtig, die Produkte von regionalen Bauern zu beziehen, damit diese „echte Kärtner Spezialitäten sind, die nicht nur für’s Foto schön ausschauen“.

Neben der Regionalität spielt auch die Saisonalität der Produkte eine große Rolle, um eine gute Qualität zu erzielen. Ziel ist es hier, alte Rezepte neu zu entdecken, durch handwerklich einwandfreie Herstellung und kreative Veredelung kulinarische Höhepunkte zu schaffen, jedoch vor allem nachhaltige Lebensmittel zu erzeugen. Angebote für Naturverbundene und Genussliebhaber bietet der Marktplatz Mittelkärnten, ein Zusammenschluss aus 45 Betrieben. Darunter Premiummanufakturen, traditionelle Gastwirtschaften, landwirtschaftliche Betriebe, Handwerker, Weinbauern und Bierbrauer, sowie kreative Veredler von Lebensmitteln.

Auch in touristischen Angeboten soll sich das Thema Slow Food immer deutlicher niederschlagen. Auf kulinarischen Entdeckungsreisen laden lokale Gastgeber zu Österreichischer Geselligkeit, verraten Geheimtipps über lokale Produzenten und geben Einblick in die eigene Küche. Brot backen, selbst Käse produzieren und damit die traditionellen Kärntner Käsnudeln krendeln, Bier brauen oder dabei sein, wenn der Imker den Honig erntet.

Schwarzwald Rekordzahl an Übernachtungen

Die Schwarzwald Tourismus GmbH (STG) war auf der CMT prominent vertreten. Mit vielen Dutzend Ausstellern und Partnern präsentierte sich die Ferienregion auf der Stuttgarter Urlaubsmesse. Dass der Schwarzwald ein attraktives Ziel für Ausflügler und Touristen ist, belegen auch die Zahlen, die Geschäftsführer Hansjörg Mair auf der Messe präsentierte: Mit einem Zuwachs bei den Gästezahlen von vier Prozent freut sich der Schwarzwald über ein neues Rekordergebnis. Mehr als acht Millionen Übernachtungen verzeichnete die STG im vergangenen Jahr. Über 28 Prozent der Gäste kommen aus dem Ausland – die meisten davon aus der benachbarten Schweiz.


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Beliebt: Der Schwarzwald hat viele Gesichter.


Insbesondere Campingplätze waren bei den Gästen besonders gefragt. Wem aber auch das noch nicht Abenteuer genug ist, der findet im Schwarzwald Übernachtungsmöglichkeiten der anderen Art. Vom Hängezelt in rund 30 Metern Höhe bis zum Wiesenbett – naturnah und ausgefallen die Nacht zu verbringen liegt im Trend. Dorothea Störr-Ritter, Landrätin im Landkreis
Breisgau-Hochschwarzwald und Aufsichtsratsvorsitzende der STG betonte, dass es wichtig sei, „neue Erlebnismöglichkeiten“ zu schaffen, um das stetige Wachstum zu ermöglichen.

Neben der kulturellen Vielfalt vom Schwarzwald Musikfestival über Ritterspiele bis hin zum Skulpturenwettbewerb kann der Schwarzwald natürlich vor allem mit einem punkten: der Natur. Zahlreiche Wanderwege und anspruchsvolle Fahrradstrecken laden zum Aktivwerden ein. Auch hier soll der Erlebnis-Charakter im Vordergrund stehen, beispielsweise bei Führungen mit den Schwarzwald-Guides, die auch mehrsprachig stattfinden. Wer beim Sport lieber zuschaut, als selbst mitzumachen, findet sowohl im Schnee als auch bei sommerlichen Temperaturen hochkarätige Wettbewerbe, wie zum Beispiel den FIS-Snowboardcross- und Skicross-Weltcup auf dem Feldberg, das Weltcupfinale der Nordischen Kombination in Schonach oder spektakuläre Radrennen für Mountainbikes und Rennräder.

Naturpark Schwäbischer Wald

Die Freizeit- und Erholungsregion Schwäbischer Wald hat auf der CMT die Highlights für die kommende Saison vorgestellt. Neben einem erweiterten Fahrplan der Schwäbischen Waldbahn soll auch das Angebot an barrierefreien Wanderwegen weiter ausgebaut werden.

Neben den zahlreichen Wanderwegen, die sich durch den Naturpark ziehen, gibt es noch eine andere Möglichkeit, die Region zu entdecken: Rund 22.000 Fahrgäste beförderte die historische Dampflok der Schwäbischen Waldbahn im vergangenen Jahr. Knapp 23 Kilometer legt die Bahn von Schorndorf über Rudersberg nach Welzheim zurück. Für 2019 erhofft man sich noch mehr Fahrgäste und weitet den Fahrplan aus, denn von jetzt an soll der Zug auch samstags über die Schienen ruckeln. Auch Genuss und Kultur kommen dabei nicht zu kurz, zum Beispiel im Schlemmerexpress oder der Theaterbahn.

Neuestes Mitglied in der Fremdenverkehrsgemeinschaft Schwäbischer Wald ist die Gemeinde Auenwald. Wie auch schon das Nachrichtenmagazin Spiegel berichtet habe, stehe dort der höchste Mammutbaum Deutschlands, erklärt Bürgermeister Karl Ostfalk nicht ohne Stolz. Doch nicht nur der Baum soll Touristen in die Gemeinde locken. Auch eine neu eingerichtete Biwag-Anlage setzt Anreize für abenteuerlustige Übernachtungsgäste.

Mit dem von der Aktion Mensch geförderten Projekt „Inklusive Wanderbotschafter/-innen im Schwäbischen Wald“ hat sich der Bundesverband Selbsthilfe Körperbehinderter das Ziel gesetzt, mobilitätseingeschränkten Menschen den Zugang zu Freizeiterlebnissen in der Natur zu ermöglichen. Dazu werden kürzere Wanderrouten getestet und von geschulten Wanderbotschaftern bewertet. Das Projekt soll in diesem Jahr weiter ausgebaut werden, schon jetzt freut sich die Projektleiterin Ines Vorberg aber über die gute Zusammenarbeit und die bereits bestehenden Wanderrouten im Schwäbischen Wald, zum Beispiel in Auenwald oder in Großerlach.

BLÜTENREICH Die Bundesgartenschau in Heilbronn.

Heilbronn im Fokus

„Das Jahr 2019 ist für uns ein wichtiges Jahr – mit zwei großen Ereignissen, die beide dafür sorgen werden, dass unsere Stadt im bundesweiten Schaufenster stehen wird“, sagte der Heilbronner Oberbürgermeister Harry Mergel auf der CMT in Stuttgart. Gemeint sind die Bundesgartenschau – kurz: BUGA – und die Wiedereröffnung des Wissenstempels experimenta. „Heilbronn entwirft sich gerade neu und macht sich zukunftsfähig.“

„Nach 42 Jahren gibt es endlich wieder eine Bundesgartenschau in Baden-Württemberg“, freute sich auch Hanspeter Faas, Geschäftsführer der Bundesgartenschau Heilbronn GmbH.

Vom 17. April bis zum 6. Oktober bietet die BUGA ihren Besuchern auf 40 Hektar Fläche unterschiedlichste Natur- und Gartenerlebnisse, Architektur, Kunst und mehr als 5000 Veranstaltungen, darunter eine spektakuläre abendliche Wassershow.

Unter dem Motto „Blühendes Leben“ wurden unter anderem 8.000 Rosen gepflanzt, eine Million Blumenzwiebeln gesteckt und zahllose Themenbereiche von der Wasserlandschaft bis zum Pilzgarten eingerichtet.

Kultureller Streifzug durch Sachsen

Das neue Jahr hält für den Freistaat Sachsen viele feierliche Anlässe bereit: Bedeutende Jubiläen aus den Bereichen Architektur, Kunst oder Musik finden 2019 statt und ziehen zahlreiche Kulturfans und Touristen an. Die Stadt Leipzig feiert beispielsweise den 200. Geburtstag von Clara Schumann mit einer musikalischen Festwoche im September.

Auch das einhundertjährige Bauhaus-Jubiläum wird in Sachsen entsprechend gewürdigt, unter anderem im Industriemuseum in Chemnitz oder im „Haus Schminke“ in Löbau, das im Stil „Neues Bauen“ errichtet ist. Kunstfreunde kommen in Sachsen voll auf ihre Kosten: Eine neue Broschüre fasst die kunstgeschichtlichen Highlights im Bundesland zusammen und bietet eine Tour durch alle Epochen der Malerei. Zudem wird die Gemäldegalerie Alte Meister und die Skulpturensammlung im Dresdner Zwinger wiedereröffnet. Ein weiteres geschichtliches Ereignis jährt sich 2019 zum dreißigsten Mal: Mit einem emotionalen Lichterfest wird am 9. Oktober in Leipzig der Jahrestag des Mauerfalls begangen.

Mit dem Fahrrad entlang der blauen Donau

Die Zweilandstadt Ulm /Neu-Ulm präsentierte sich gemeinsam mit der Arbeitsgemeinschaft Deutsche Donau auf der CMT und stellte dort unter anderem die neue Übersichtskarte für den Donauradweg von Donaueschingen bis Passau vor. Dieser führt auf seinen 600 Kilometer langem Weg von der Quelle bis zur Grenze nach Österreich auch durch die Münsterstadt Ulm und ihre Partnerstadt Neu-Ulm.

Meißener Keramik trifft Kulinarik

Die vor allem für ihre Porzellan-Manufaktur bekannte Stadt Meißen stellte sich auf der CMT als Urlaubsregion auch von ihrer kulinarischen Seite vor.

Bei Veranstaltungen übers ganze Jahr erleben Besucher der Erlebniswelt „Haus Meissen“ das Porzellan aus der ersten europäischen Porzellan-Manufaktur in Aktion. Ob beim Valentinstag-Dinner, einem thematischen 5-Gänge-Menü, im Rahmen eines ausgedehnten Brunchs oder der historischen Erkundung der sogenannten Lustgetränke Tee, Kaffee und Schokolade – das Porzellan aus 300 Jahren Manufakturgeschichte, in dem alle Speisen und Getränke serviert werden, bildet den angemessenen Rahmen für die Gourmet-Events.

Außerdem bieten die Veranstaltungen auch die Möglichkeit, etwas über die Geschichte der Manufaktur zu lernen, das angrenzende Museum zu besuchen oder in der Schauwerkstatt Porzellankünstlern über die Schulter zu blicken.

Wer sich selbst von seinem Können als Keramformer überzeugen möchte, kann 2019 erstmals an einem Kreativ-Workshop im „Haus Meissen“ teilnehmen. Die dort unter Anleitung professioneller Manufakturisten gefertigten Unikate werden den Teilnehmern nach Fertigstellung, Glasur und Brand nach Hause geliefert.

Bayerisch Jura zeigt sich vielseitig

Die Region Landkreis Neumarkt birgt für Wanderer und Radfahrer zahlreiche attraktive Freizeitmöglichkeiten. Für Radfahrer besonders interessant: der Fünf-Flüsse-Radweg durch das Herz Bayerns. Fünf Themenetappen mit mehreren Tagestouren unterteilen die insgesamt 300 Kilometer lange Rundtour. Auch Wanderherzen schlagen im Bayerisch Jura höher. Der Qualitätswanderweg Jurasteig bietet einen 237 Kilometer langen Rundwanderweg, der in 13 Etappen beziehungsweise 18 Tageswanderungen durch die malerische Juraregion führt.

INFORMATIONSREICH Kurzurlaube und die "kleine Auszeit vom Alltag" sind beliebt.

Highlights in Oberstaufen

Neben der Konzeption und Etablierung der neuen Marke „Oberstaufen“, wird künftig das Mountainbike-Konzept verändert und die Heimat PLUS-Karte eingeführt werden. Die Urlaubsregion Oberstaufen hat die Highlights für das kommende Jahr auf der CMT präsentiert.

TRADITION & MODERNE Almabtrieb im Oberallgäu in der Nähe von Oberstaufen.

Die Region Oberstaufen ist mit ihrer direkten Lage am Alpenrand ein beliebtes Reiseziel der Deutschen und lockt vor allem Gäste aus dem schwäbischen Raum an. „Die Tourismusentwicklung liegt auf einem hohen Niveau. Wir konnten Ende des vergangenen Jahres eine Übernachtungssteigerung auf 1,37 Millionen Gäste vorweisen“, berichtete der Geschäftsführer der Oberstaufen Tourismus Marketing GmbH, Christopher Krull. Das läge nicht minder daran, dass Oberstaufen die einzige Region weltweit ist, die die traditionelle Schroth-Kur anbietet.

„Wir wollen in diesem Jahr in die Zukunft schauen und mit unserer einzigartigen Schroth-Kur Gesundheit, Heimat und Lebenswelten miteinander verbinden“, so Krull zur Entwicklung der neuen Marke „Oberstaufen“. An dem Projekt hätten 100 Leute aus der Region Oberstaufen mitgearbeitet, um schlussendlich den Gästen ein Gefühl der Heimat und der Einzigartigkeit des Ortes vermitteln zu können. Seit Google StreetView ist Oberstaufen zum digitalsten Kurort Deutschlands und somit zu einem touristischen Exoten in der Region geworden. Zudem weist die Region die höchste Hoteldichte in Bayern auf. Dieses Leitbild solle in Zukunft vermittelt werden.

Ein weiteres Highlight ist das geplante Bergsommerfestival, das im August 2019 erstmals stattfinden wird. Hier sollen vor allem die Alphütten in der Region in den Vordergrund gestellt und die Tradition betont werden. Dies wird durch traditionelle Instrumente umgesetzt, die moderne Songs aus dem Jazz und Pop neu interpretieren. In diesem Jahr ebenfalls auf der Agenda steht das neue Mountainbike-Konzept, das die Region Oberstaufen in mehrere Zonen für Radfahrer und E-Bike-Begeisterte einteilt. „Unser Leitidee ist hier ganz klar das Motto ‚Gesundes Radeln‘. Wir wollen E-Bike-Begeisterte die Möglichkeit geben, Radfahren neu zu erleben,“ erzählte der Geschäftsführer. Dazu wurde das Gebiet in drei Zonen, ähnlichen denen des Skifahrens, eingeteilt und vier neue Parcours gebaut. Darüber hinaus stehen geschulte Trainer bereit, die die Motoren der E-Bikes optimal auf die Bedürfnisse der Gäste einstellen.

Mit der Oberstaufen PLUS-Gästekarte werde den Urlaubsgästen das gesamte Freizeitangebot kostenlos zur Verfügung gestellt. Unter anderem enthalten sind die Nutzung der Bergbahnen und Busse und der freie Eintritt bei vielen Attraktionen. Ein ähnliches Prinzip verfolgt die Heimat PLUS-Karte, die 2019 in der Region eingeführt wird. Damit wird dem Fachkräftemangel entgegengewirkt. Die Karte richtet sich an die Mitarbeiter der Gastgeber, denen dadurch eine Möglichkeit geboten wird ihre Heimat besser kennen zulernen.

Biken und Wandern mit digitaler Unterstützung

Die Digitalisierung macht auch vor der Fahrrad- und Wander-Welt nicht halt. Die neuesten Entwicklungen konnten Besucher auf der Fahrrad- und Wander-Reisen am ersten CMT-Wochenende in Augenschein nehmen. Auf der Messe präsentierten verschiedene Anbieter die neuesten smarten Gadgets, die das Wandern und Radfahren sicherer und einfacher gestalten sollen.

So rückt beispielsweise das Thema „Smart Biking“ bei vielen Herstellern zunehmend in den Fokus. Gerade in E-Bikes lassen sich sinnvolle Zusatzfeatures integrieren: Das Fahrrad wird zum so genannten „Smart Bike“ und behält - in Verbindung mit dem Smartphone - Strecke, Wetter und Fitness im Blick. Auch vom Smartphone losgelöst werden zunehmend Navigationsfunktionen in die Steuerungsmodule moderner E-Bikes integriert. Mittels moderner Assistenzsysteme wie etwa einem Radarsystem, das den Fahrer vor sich nähernden Fahrzeugen warnt, wird das Radfahren sicherer.

Im Wanderbereich entwickeln sich vor allem die Satelliten-Navigationsgeräte kontinuierlich weiter. Viele Geräte sind auf die neue „Galileo“ Technologie umgerüstet, die den GPS-Standard ablöst. So wird eine noch präzisere Standortbestimmung möglich. Parallel steigt zudem die Nutzung der Smartphone-Navigation und damit auch die Nachfrage nach spezialisierten Apps und Geräten. Outdoorsmartphones sind dabei längst auch auf den Einsatz im Alltag ausgelegt und unterscheiden sich in Haptik und Technik kaum mehr von anderen aktuellen Mobiltelefonen.

„Bis zu 1,8 Millionen Deutsche golfen“

644.943 registrierten Mitgliedschaften 2017 standen 642.240 für das Jahr 2018 gegenüber, somit sank die Gesamtzahl um 2.703. Verloren hat dabei insbesondere erneut die Altersgruppe der 41 bis 50-Jährigen. Der organisierte Golfsport notiert damit erstmals geringere registrierte Mitgliedschaften als im Vorjahr.

NEUER VOLKSSPORT GOLF Noch nicht ganz, aber so elitär, wie einst ist der Hüftschwung gar nicht mehr.

Für Claus M. Kobold, Präsident des DGV, ist dies aber nicht beunruhigend. „Die Zahl der im DGV registrierten Mitgliedschaften ist immer weniger ein Indikator für die Golfentwicklung insgesamt. Mit dem sich wandelnden Freizeitverhalten insgesamt differenzieren sich auch die Formen, in denen jemand dem Golfspiel nachgeht. Vielfach wird Golfspiel nicht mehr in der klassischen Anbindung an eine Golfanlage ausgeübt, die wir mit unserer traditionellen Bestandserhebung erfassen. Untersuchungen haben gezeigt, dass in Deutschland vielmehr bis zu 1,8 Millionen Menschen dem Golfspiel nachgehen.“

Die stärkste Altersgruppe der Golfspieler stellen erneut die über 50-Jährigen, die mit einem Plus von mehr als 8.600 Golfern deutlich zugelegt haben. Bei der Betrachtung der Geschlechterverteilung ist zu beobachten, dass der Anteil der Golfspielerinnen sich seit Jahren auf einem nahezu gleichbleibenden, im internationalen Vergleich bemerkenswerten, Niveau von etwa 36 Prozent bewegt.

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LAGE
Deutschland, Baden-Württemberg, Stuttgart
Adresse: Messepiazza 1, D-70629 Stuttgart

ECKDATEN
WANN: 12. bis 20. Januar 2019

CMT 2020
WANN: 11. bis 19. Januar 2020 in Stuttgart

INTERVIEW
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Weitere Infos zur CMT/Messe Stuttgart hier:
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