Manuka-Honig: Das flüssige Gold Neuseelands
Auf den Spuren des Manuka-Honigs
Das flüssige Gold Neuseelands
Manchmal begegnen uns im Leben Dinge, die so wertvoll sind, dass sie fast wie ein kleines Geheimnis wirken. Für mich gehört Manuka-Honig dazu.
Von Marie Breitenbach
29.03.2025 - 16:46
Lesezeit: ca. 5 Minuten
Ich erinnere mich noch gut an den Tag, an dem ich ihn das erste Mal probiert habe. Sein Geschmack war ganz anders – kräftig und herb, mit einer überraschenden Tiefe.
Da ich eher süßen Honig gewohnt war, war das anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Doch schnell hatte ich das Gefühl, dass dieser Honig etwas ganz Besonderes ist. Auch wenn mir die heimischen Honige noch etwas besser schmecken, hat der Manuka-Honig mittlerweile einen festen Platz in meinem Alltag – ob pur, im Tee, Joghurt oder als Brotaufstrich.
Gerade in der kalten Jahreszeit ist Manuka-Honig für mich unverzichtbar geworden. Sobald sich ein Kratzen im Hals ankündigt oder ich mich schlapp fühle, greife ich instinktiv zum Honigglas.
Oft nutze ich ihn auch, um Magenbeschwerden zu lindern. Nach einer üppigen Mahlzeit, die mir schwer im Magen liegt, reicht oft ein Löffel Manuka-Honig und ich fühle mich spürbar besser.
Diese Wirkung, die ich persönlich festgestellt habe, hat mich so überzeugt, dass ich inzwischen immer ein Glas davon im Haus habe – für mich ein kleiner, natürlicher Helfer, der jederzeit bereitsteht.
Ein Schatz aus Neuseeland
Manuka-Honig stammt aus den unberührten Landschaften Neuseelands, wo die Bienen den Nektar des Manuka-Strauchs sammeln. Doch was macht diesen Honig so besonders?
Es ist der hohe Gehalt an Methylglyoxal (MGO), ein natürlicher Inhaltsstoff, der für seine antibakteriellen und entzündungshemmenden Eigenschaften bekannt ist. Je höher der MGO-Wert, desto stärker die Wirkung – und das ist es, was den Manuka-Honig von anderen Honigen unterscheidet.
Mit uralter Tradition
Die Māori, die indigenen Ureinwohner Neuseelands, nutzen den Manuka-Strauch seit Jahrhunderten in der traditionellen Pflanzenkunde. Blätter, Rinde und Samen fanden dabei vielfältige Anwendungen. Auch heute noch wird der Strauch geschätzt und Manuka-Honig ist weltweit bekannt.
Für mich ist es ein gutes Gefühl, auf ein Naturprodukt zurückzugreifen, das auf lange Traditionen zurückgeht. Es kommt ohne künstliche Zusätze aus und ist eine natürliche Alternative, die ich gerne in meinen Alltag integriere.
Der aufwendige Herstellungsprozess
Die Herstellung von Manuka-Honig ist ein aufwendiger Prozess, der eng mit der einzigartigen Natur Neuseelands und dem Manuka-Strauch verbunden ist. Hier ein Überblick, wie der Honig entsteht:
In der Blütezeit des Manuka-Strauchs
Der Manuka-Strauch (Leptospermum scoparium) blüht nur wenige Wochen im Jahr, meist von November bis Januar. Während dieser Zeit sammeln die Honigbienen den Nektar aus den weißen oder rosafarbenen Blüten. Dazu fliegen die Bienen die Manuka-Blüten an, saugen den Nektar auf und transportieren ihn in den Bienenstock. Hier wird der Nektar in Waben eingelagert.
Die Umwandlung in Honig und die Ernte
Im Bienenstock verarbeiten die Bienen den Nektar zu Honig, indem sie ihm Wasser entziehen und ihn mit Enzymen anreichern. Dieser Prozess sorgt für die besondere Konsistenz und Haltbarkeit des Honigs. Nach der Blütezeit entnehmen die Imker:innen die Honigwaben aus den Bienenstöcken. Dabei achten sie darauf, den Bienen genug Honig zur eigenen Versorgung zu lassen.
Filtern, Abfüllen und Qualitätsprüfung
Der Honig wird vorsichtig aus den Waben geschleudert, gefiltert und anschließend in Gläser abgefüllt. Hierbei wird auf schonende Verfahren geachtet, um die wertvollen Inhaltsstoffe wie Methylglyoxal (MGO) zu erhalten. Bevor der Honig in den Verkauf kommt, sollte der Manuka-Honig auf seinen Gehalt an Methylglyoxal (MGO) geprüft werden, da dieser Wert die antibakteriellen Eigenschaften des Honigs beeinflusst. Ein höherer MGO-Wert wird mit einer stärkeren antibakteriellen Wirkung in Verbindung gebracht.
Zertifizierung und Verkauf
Echter Manuka-Honig wird häufig durch Zertifikate wie UMF (Unique Manuka Factor) oder MGO-Kennzeichnungen bestätigt, die seine Reinheit und Qualität garantieren. Erst danach gelangt er in den Handel.
Dieser aufwendige Prozess, kombiniert mit der kurzen Blütezeit und der begrenzten Verfügbarkeit des Manuka-Strauchs, macht den Honig so exklusiv und damit teuer.
Naturtalent
Nicht nur innerlich, sondern auch äußerlich wird Manuka-Honig gerne verwendet. In der Wundversorgung heißt es, dass er die Heilung kleinerer Kratzer oder Schnittwunden unterstützen und gleichzeitig vor Infektionen schützen kann.
Auch in der Hautpflege wird ihm eine positive Wirkung nachgesagt: Seine antibakteriellen und feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften sollen bei Unreinheiten helfen, Feuchtigkeit spenden und für eine geschmeidige Haut sorgen.
Nachteile von Manuka Honig
Wie bei so vielem gibt es auch beim Manuka-Honig unterschiedliche Perspektiven. Ihm werden zwar viele positive Eigenschaften zugeschrieben, doch er ist nicht für jede Person und jede Situation die beste Wahl. Hier sind einige mögliche Nachteile, die es zu beachten gilt:
Hoher Preis:
Manuka-Honig ist im Vergleich zu anderen Honigsorten sehr teuer.
Übertriebene Gesundheitsversprechen:
Achtung! Auch wenn der Honig als sehr gesund gilt, sind einige Werbeaussagen wissenschaftlich nicht ausreichend belegt
Eigentümlicher Geschmack:
Der Geschmack ist kräftig-herb und nicht für alle etwas.
Die Umweltbilanz:
Durch den Import aus Neuseeland ist der sogenannte *ökologische Fußabdruck eher als hoch zu bezeichnen.
Hohe Gefahr von Fälschungen:
Achtung! Es gibt auf dem Markt viele Nachahmungen, die zwar als Manuka-Honig angeboten werden, aber keiner sind oder nur eine geringe Menge "echten" Manuka-Honig enthalten. Oft fehlen hier Chargennummern und die sich auf eine Charge beziehenden aussagekräftigen Zertifikate.
Was ist der ökologische Fußabdruck?
Der ökologische Fußabdruck beschreibt den Ressourcenverbrauch und die Umweltbelastung menschlicher Aktivitäten. Beim Import von Manuka-Honig ist er hoch, da der Honig ausschließlich in Neuseeland produziert wird und lange Transportwege per Schiff oder Flugzeug notwendig sind, die viel CO₂ verursachen.
Zudem wird der Honig häufig in aufwendigen Verpackungen abgefüllt, deren Herstellung und Entsorgung die Umwelt zusätzlich belasten. Die Honigproduktion ist ressourcenintensiv, da der Manuka-Strauch nur in bestimmten Regionen wächst und nur wenige Wochen im Jahr blüht, wodurch kleine Mengen Honig mit hohem Aufwand gewonnen werden.
Auch die Lagerung und der Transport erfordern oft energieintensive Maßnahmen wie gekühlte Container, um die Qualität zu erhalten.
Mein persönliches Fazit
Manuka-Honig mag seine Vor- und auch Nachteile haben aber ist zweifellos eine besondere Investition. Ich gebe zu, als ich den Preis zum ersten Mal gesehen habe, musste ich erst einmal schlucken und habe gezögert. Doch je mehr ich seine außergewöhnlichen Eigenschaften und die Sorgfalt hinter seiner Herstellung kennengelernt habe, desto bewusster wurde mir: Dieser Honig ist mehr als ein Genussmittel – er ist ein Stück Natur, das Körper und Seele guttut. Für mich ist er ein kleiner Luxus, den ich mir gönne, um meinem Alltag mehr Achtsamkeit und Wohlbefinden zu verleihen.
Vielleicht hast Du ihn schon probiert und ähnliche Erfahrungen gemacht, oder du hast andere Wege gefunden, Dir selbst etwas Gutes zu tun. Was auch immer es ist: Unser Körper ist unser wichtigster Begleiter und in ihn zu investieren, sei es durch bewusste Ernährung, Bewegung oder kleine Rituale, ist immer die richtige Entscheidung.
Zahlen, Daten, Fakten
DER MANUKA-STRAUCH
Der Manuka-Strauch (Leptospermum scoparium) ist eine immergrüne Pflanze aus der Familie der Myrtengewächse und in Neuseeland sowie Teilen Australiens heimisch. Er wächst bevorzugt auf nährstoffarmen Böden und in rauem Klima, wo er bis zu fünf Meter hoch werden kann. Seine weißen bis rosafarbenen Blüten erscheinen vor allem im Frühling und Sommer und bieten eine wertvolle Nahrungsquelle für Insekten. Durch seine Widerstandsfähigkeit trägt der Manuka-Strauch zur Stabilisierung von Böden bei und hilft, karge Landschaften zu regenerieren.
SO ERKENNST DU FÄLSCHUNGEN
Die Verbraucherzentrale warnt vor gefälschten Manuka-Honig-Produkten, die oft als hochwertig und rein verkauft werden, obwohl sie es nicht sind. Es ist wichtig, auf bestimmte Merkmale zu achten, um sicherzustellen, dass man echten Manuka-Honig kauft. Die Verbraucherzentrale gibt Hinweise, worauf Du achten musst (siehe Link unten "Was ist Manuka-Honig?"). Die Verbraucherzentrale ist eine gemeinnützige Organisation, die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland unabhängig berät, informiert und unterstützt.
Website der Verbraucherzentrale mit Tipps:
Verbraucherzentrale: Was ist Manuka-Honig?
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