Idyllischer Würm-Radweg: Von der Quelle bis zur Mündung
Idyllischer Radweg am Fluss Würm
Fahrradtour von der Quelle bis zur Mündung
Von Hildrizhausen bis Pforzheim begleitet der Würm-Radweg den gleichnamigen Fluss auf rund 50 Kilometern. Er führt durch den idyllischen Schönbuch, das Heckengäu und den Nordschwarzwald, bevor die Würm schließlich in die Enz mündet.
Von Jean Secré
29.09.2024 - 17:11
Lesezeit: ca. 3 Minuten
Gemütlich sitze ich auf einer Bank am Ortsrand von Weil der Stadt und lasse den Blick über die blühenden Felder schweifen. Dahinter fließt die Würm, von hohen Bäumen gesäumt, ruhig in Richtung Merklingen. Mein Rennrad lehnt an der Bank – Zeit, weiterzufahren. Ich steige auf und folge dem Weg, der erst über glatten Asphalt führt, später in feine Schotterpisten übergeht.
Hinter der Merklinger Riemenmühle befreit sich der Fluss erneut aus seinem Bett und zieht in sanften Mäandern durch das wildromantische Würmtal, bis er schließlich in Pforzheim in die Nagold mündet.
Los geht's in Hildrizhausen
Morgens um 9 Uhr starte ich meine Tour auf dem Würm-Radweg. Wie der Fluss Würm, der aus zwei Quellen entspringt, hat auch der rund 50 Kilometer lange Radweg zwei mögliche Ausgangspunkte: Hildrizhausen und Altdorf. Ich entscheide mich für die komplette Strecke und beginne in Hildrizhausen. Wer es gemütlicher angehen möchte, kann den Würm-Radweg auch in Etappen erkunden – jede Teilstrecke hat ihren Reiz.
Falsch abbiegen ist zwar möglich, aber kaum wahrscheinlich – der Radweg ist bestens ausgeschildert. Den ersten Wegweiser entdeckte ich im Ortskern von Hildrizhausen. Ihm folgend verließ ich den Ort und tauchte ein in eine blühende Wiesenlandschaft, durch die sich auch die junge Würm als schmaler Bach ihren Weg bahnt.
Mit dem Schönbuch in der Ferne legte ich eine kurze Pause unter der alten, mächtigen Linde von Hildrizhausen ein. Manche schätzen ihr Alter auf 500 Jahre, andere vermuten, sie sei eine Friedenslinde, gepflanzt zum Ende des Dreißigjährigen Krieges im Jahr 1648 – dann wäre der knorrige Baum über 370 Jahre alt.
Ein Wegweiser am Rand verriet mir die nächsten Etappen: etwa 21 Kilometer bis in die Keplerstadt Weil der Stadt, von dort weitere 28 Kilometer bis nach Pforzheim.
Kunst ziert den Wegesrand
Ein Stück des Weges begleitete mich die SCULPTOURA, mit Kunstwerken, die den Radweg säumen und immer wieder überraschende Blickpunkte schaffen.
Unterwegs gewann die Würm an Breite und Abwechslung. Bei Schafhausen lag der Duft von Wacholderheiden in der Luft. Seit der Renaturierung darf der Fluss hier wieder in seinen natürlichen Schleifen fließen. Wenig später, in der hügeligen Landschaft zwischen Merklingen und Mühlhausen, schlängelt sich die Würm durch das Tal, während die Anhöhe vor der Abfahrt ins Würmtal einen weiten Blick über die Region eröffnet.
Zahlen, Daten, Fakten
KURZBESCHREIBUNG DER RADTOUR
Der gut ausgebaute Würm-Radweg verläuft abseits der Straßen durch Streuobstwiesen, Weiden, Felder und Wälder. Gelegentlich führt die Route durch kleinere Ortschaften. Ein Stück des Weges begleitet der Kunstpfad SCULPTOURA mit seinen Skulpturen. Inmitten der abwechslungsreichen Landschaft lässt sich der Fluss immer wieder aus nächster Nähe erleben.
WAS SIND MÄANDER?
Mäander sind natürliche Schlingen oder Schleifen eines Flusses, die sich durch die Landschaft winden. Sie entstehen durch die Erosion am äußeren Ufer und die Ablagerung von Sedimenten am inneren Ufer, wodurch der Flussverlauf mit der Zeit immer stärker geschwungen wird. Typisch sind Mäander für tiefer gelegene Flusslandschaften, in denen das Wasser langsamer fließt.
REGION
Deutschland, Baden-Württemberg, Landkreise Böblingen und Pforzheim.
ÖPNV-ANBINDUNG
Start Bahnhof Holzgerlingen (Schönbuchbahn) – Zubringer Radweg zur Würm (2 km)
Rückreise: Weil der Stadt (S-Bahn) und Pforzheim (DB über Stuttgart)
Website Erlebnisregion Stuttgart:
Erlebnisregion Stuttgart - Würm Rad Weg
EMPFEHLUNG DER REDAKTION
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