Mmmh lecker: Reife Erdbeeren frisch vom Feld

REIFE ERDBEEREN Sie verströmen einen aromatischen Duft und schmecken fruchtig süß. Der Juni ist Erdbeerzeit. Die beliebte Frucht ist fertig ausgereift. So herrlich rot und saftig sind die Erdbeeren geradezu ein Sinnbild für den beginnenden Sommer und erfreuen sich bei Jung und Alt gleichermaßen hoher Beliebtheit.

Ein Erlebnis ist das Selberpflücken auf einem der Erdbeerfelder in der Region. Bei vielen Erwachsenen werden dabei Kindheitserinnerungen wach, wenn sie mit ihren Sprösslingen inmitten der duftenden Felder die kleinen Körbchen bis zum Rand füllen. Und so manche besonders schöne rote und saftige Erdbeere findet dabei erst gar nicht den Weg in den Korb, sondern wird gleich vor Ort auf dem Feld vernascht.

NASCHERLEBNIS Ganze Familien machen einen Ausflug aufs Erdbeerfeld und pflücken nach Herzenslust.

Auf den Erdbeerfeldern in der Region ist derzeit ganz schön was los. Ganze Familien machen einen Ausflug aufs Erdbeerfeld und pflücken nach Herzenslust. Vergangene Woche erst kamen die Kindergartenkinder auf das Erdbeerfeld. Eine gute Stunde haben die Mittleren vom Kindergarten gesammelt und dabei so viele Erdbeeren gegessen, wie in die kleinen Mägen hineingepasst haben. Das gehört sich auch so beim selber pflücken auf dem Erdbeerfeld, zumindest bei den meisten Bauern. „Mmmh Erdbeeren schmecken lecker“, schmatzen die Kindergartenkinder Lara und Laura.

Etliche Landwirte bewirtschaften ihre Erdbeerfelder seit Jahrzehnten. Generationen haben dort schon Spaß beim Erdbeerpflücken gehabt.

Bequemer ist die Hocke

Monika ist gerade fleißig beim Pflücken, auf einem Erdbeerfeld in ihrer Nachbarschaft. Das geht in gebückter Haltung oder bequemer in der Hocke. „Vielleicht seit 15 Jahren“, zuckt sie mit den Schultern, so lange kommt sie schon, Jahr für Jahr ab Juni hier auf die Felder. „Mein Mann pflückt auch und war gestern schon da“, lacht Monika und wendet sich wieder den Erdbeeren zu. Das selber Pflücken sei ja schon beinahe ein kulturelles Erlebnis, meint sie dann noch. Neben Monika pflückt ihre Nachbarin Susan, die heute zum ersten Mal auf einem Erdbeerfeld steht. „Meine Nachbarin hat mir vom Erdbeeren pflücken vorgeschwärmt und jetzt wollte ich das ausprobieren und dann nächste Woche mit meinem Sohn Simon zum Pflücken herkommen“, verrät sie.

NASCHEN ERLAUBT Selberpflücken macht Spaß. Kindern sowieso und auch den Erwachsenen. Fürs Pflücken sollte man etwas Zeit mitbringen. Das entspannt und baut Stress ab.

Auf den Erdbeerfeldern hier wachsen insgesamt fünf verschiedene Sorten an Erdbeeren. Der Laie kann sie kaum unterscheiden. Es gibt die frühen Sorten, wie beispielsweise die etwas länglichen „Clery“, die je nach Wetter schon Ende Mai reif sind, die mittlere, etwas rundlichere Sorte „Vima Zanta“ und die späten Sorten „Salsa“ und „Florence“, die man bis in den Juli pflücken kann. Die einzelnen Sorten unterscheiden sich auch geschmacklich, sind aber alle gut und ist das Wetter sonnig, dann haben sie viel Zucker und sind köstlich süß.

Erdbeeren spielen schon seit der Steinzeit eine Rolle in der menschlichen Ernährung. Im Garten und auf dem Feld kultiviert wird die Frucht allerdings erst seit Mitte des 18. Jahrhunderts. Dabei gibt es an die 20 unterschiedliche Arten, die allesamt ein gemäßigtes Klima bevorzugen und im eigentlichen Sinne gar keine Beerenfrüchte sind. Vielmehr ist die Erdbeere mit den Hagebutten verwandt.

Erdbeeren haben kaum Kalorien, dafür aber einen hohen Gehalt an Ballaststoffen und an Vitamin C. Sie enthalten Folsäure und viele Mineralstoffe.

Erdbeeren sind mehrjährige krautige Pflanzen. Die meisten Bauern lassen ihre Kulturen drei Jahre stehen, bevor neue Pflanzen ausgepflanzt werden. Nach der Ernte, etwa Mitte Juli bis Anfang August, werden die Erdbeerpflanzen auf den Feldern komplett abgemäht. Sobald es dann das erste Mal regnet wächst die Pflanze sofort wieder und speichert Nährstoffe für den kommenden Winter. Je mehr Nährstoffe sie jetzt aufsammeln kann, umso besser wird die Ernte im kommenden Jahr. Gleich nach dem Ende der Kälteperiode, im Frühjahr, tragen die Pflanzen weiße bis gelblich-weiße Blüten. Wann die ersten Früchte zur Ernte reif sind, das liegt ganz am Frühlingswetter und an den Sonnenstunden.

LOHN DER ARBEIT Prall gefüllt ist das Körbchen. Jetzt geht's an die Zubereitung.

Reife Erdbeeren erkennt man an ihrem unverwechselbaren, aromatisch-betörenden Duft. Von Erdbeeren, die nach gar nichts riechen sollte man lieber die Finger lassen. Wenn man weiß, woher sie stammen, braucht man sie im Übrigen kaum zu waschen. Wasser wäscht nämlich den Erdbeerduft ab. Und da Erdbeeren auf vielen Feldern zumeist über Stroh gezogen werden und somit der Boden um die Frucht mit Stroh abdeckt ist, verdrecken sie kaum bei Regengüssen. Nahezu sauber kann man sie so direkt vom Feld oder aus der Ernteschale genießen.

Monika und Susan machen eine kleine Pause. Die zwei Frauen unterhalten sich angeregt. „Wir freuen uns schon jedes Jahr darauf, dass die Erdbeersaison wieder los geht und auf die frischen heimischen Erdbeeren“, sagt Hobbypflückerin Monika, die ihr Körbchen schon beinahe mit leuchtend roten Erdbeeren vollgefüllt hat. Dann schwärmt sie: „Die werden einfach so gegessen oder es gibt einen fruchtigen Erdbeercocktail, einen Erdbeerkompott oder auch einen Erdbeerquark. Auch mit Naturjoghurt, püriert oder mit Eis schmecken die Erdbeeren einfach wunderbar.“

Leckeres mit Erdbeeren

Erdbeeren lassen sich, auch weil sie kaum Kalorien haben, in vielerlei Varianten unbeschwert genießen. Lecker und dabei auch noch gesund. Denn in der roten Frucht stecken viele wichtige Inhaltsstoffe. Ihr hoher Gehalt an Ballaststoffen fördert die Verdauung. Zudem sind sie reich an Vitaminen. Hervorzuheben ist der Gehalt an Vitamin C, der höher liegt als bei Zitronen. Neben einem hohen Gehalt an Folsäure bieten Erdbeeren viele Mineralstoffe, wie Kalium, Eisen, Zink und Kalzium.


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Rezeptvielfalt: Ob Granola-Parfait mit Erdbeeren, Smoothie oder Erdbeergelee - einfach lecker!


Am besten schmecken Erdbeeren frisch. Lecker sind ein fruchtiger Erdbeercocktail, ein Erdbeerkompott oder auch ein Erdbeerquark. Auch mit Naturjoghurt, püriert oder mit Eis und etwas Schlagsahne schmecken die Erdbeeren einfach wunderbar. Ein Klassiker sind Erdbeeren im Müsli, als Kuchenbelag oder als Erdbeerkonfitüre. Exotischer sind Erdbeeren als Salatbeilagen.

Hans-Jörg Ernst

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Auszug aus hochblau Magazin 1/2019 vom 19. September 2019 - Seiten 24 bis 25

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KALORIEN
Etwa 32 Kilokalorien pro hundert Gramm

LECKERES MIT ERDBEEREN
ERDBEER-SMOOTHIE: Ist schnell selbst gemacht und schmeckt erfrischend fruchtig: Zutaten sind frische Erdbeeren, Banane, Holunderblütensirup und Mineralwasser. Wer es säuerlich mag, kann Zitronensaft beimischen.

GRANOLA-PARFAIT: MIT ERDBEEREN Zum Beispiel mit Joghurt. Die Schichtspeise aus Joghurt, Müsli oder Granola schmeckt mit frischen Erdbeeren ausgesprochen lecker.

ERDBEERGELEE ODER KONFITÜRE: Die Erdbeeren entsaften oder putzen und in Stücke schneiden. Zum Fruchtsaft oder den Erdbeerstücke anteilig Gelierzucker zumischen und etwas Zitronen oder Limettensaft dazugeben. Zum Kochen bringen und etwas köcheln lassen. Den Schaum mit einem Löffel abnehmen. Gelierprobe machen. In saubere, gut verschließbare Gläser füllen und verschließen.

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"Dem Käse auf der Spur" und "Erdbeeren: Reich an Vitamin C"

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