Absoluter Genuss: Winterzeit ist Plätzchenzeit!
Winter-Zeit ist Plätzchen-Zeit
Relaxtes Backen und ein Lieblings-Rezept
Inmitten der Vorweihnachtszeit jagt oft ein Termin den nächsten. Wie Plätzchenbacken zu einem entspannenden Ritual werden kann und welche Plätzchen-Sorten unsere Lieblinge sind.
Von Patricia Roß
26.11.2024 - 11:45
Lesezeit: ca. 5 Minuten
Es ist November und es wird kälter. Die Tage sind kürzer und mit weniger Licht gefüllt. Das Leben läuft auf wundersame Weise in einem etwas langsameren, gemütlicheren Takt. Noch ist der Vorweihnachtsstress nicht da, aber der Dezember naht bereits mit großen Schritten. Für mich ist es an der Zeit, mich meiner jährlichen Plätzchen-Planung zu widmen.
Während ich selbst kein großer Plätzchenesser bin, liebe ich es zugleich, meiner Familie und Freunden mit selbst gebackenen Plätzchen eine Freude zu bereiten. Wann immer ich es schaffe, backe und versende ich zum Jahresende Päckchen voller Leckereien, oder bringe zu Weihnachten Selbstgemachtes mit.
Es gab schon Jahre, in denen ich 10-15 verschiedene Plätzchensorten in mehreren Backsessions produziert habe – ob nun alleine oder gemeinsam mit meinen Kindern. Dabei kombiniere ich gerne altbewährte Familienrezepte und erprobe neue Sorten. So kam es, dass ich über die letzten Jahre ein paar neue, persönliche Lieblinge auserkoren habe:
Nougattaler: Sie sind aufwendig in der Zubereitung, aber schmecken wahnsinnig lecker. Ein doppelter Nusskeks, mit Nougatcreme gefüllt und in Zartbitterschokolade umhüllt.
Lustige Gesellen: Sie sind wahrhaftig die am wenigsten aufwändigen Schokoplätzchen, die mir je untergekommen sind. Superschnell gemacht, ohne Ausstech-Gefummel und bei Bedarf eine tolle Basis, um sie vom Nachwuchs kunterbunt dekorieren zu lassen.
Erdnuss-Schnecken: Sie erinnern ein bisschen an Schwarzweißgebäck. Sehr hübsch, sind sie ein Highlight auf dem Plätzchenteller. Und durch die Nüsse begeistern sie mit einem leckeren Crunch.
Meine Rezeptquellen sind oft alte, handschriftliche Aufzeichnungen. In meinem Heimatort hatte eine Gruppe von Frauen ein ganzes Rezeptbuch zusammengestellt, noch in einer Zeit, als es keine Schreibmaschinen gab. Von Computern gar nicht erst zu reden. Es ist noch heute mein kleiner, wohl gehüteter Schatz. Aber ich nutze auch klassische Rezeptbücher – alte und neue – und Zeitschriften. Natürlich stöbere ich auch im Internet. Interessant klingende Rezepte sammle ich und treffe gemeinsam mit meinen Kindern eine Auswahl. Erstelle erstaunlich umfangreiche Zutatenlisten – ich erwähnte die Auswahl von 10 bis 15 Sorten bereits –, verbringe gerne mal den halben Tag in der Küche und schiebe ein Blech nach dem anderen in den Ofen. 😊
Während im Hintergrund Musik läuft, wird eine ganze Zutatenstraße aufgebaut. Hatte ich schon erwähnt, dass ich gerne gut organisiert bin? 😊 Es wird gemixt, gehackt, geknetet und geformt. Nebenher ist genug Zeit für Gespräche und einen Tee. Gemeinsam verbrachte Zeit – wunderbar! Manchmal backe ich auch zusammen mit einer Freundin oder meinen Kindern samt ihren Freunden. Die Wohnung duftet, die Kinder können kreativ werden und das Wissen um die ehrliche Freude der Beschenkten erfüllt mich mit zufriedener Wärme und ja, Glück.
Backen ist für mich ein bisschen wie Meditation: Ich komme zur Ruhe. Versinke in bedachten Bewegungen. Konzentriere mich ganz auf den Moment. Blende die Welt und den sonst gerne mal trubeligen Alltag für einen Moment aus. Ich genieße das Gefühl unter meinen Händen, wenn Zutaten verschmelzen. Die unterschiedlichen Konsistenzen. Und das Entstehen von etwas Neuem, Leckerem, Hübschem.
Die Chemie, die sich hinter den Rezepten verbirgt, finde ich zudem faszinierend. Anders als beim Kochen, das ich ebenfalls liebe und wo ich gerne mal experimentiere, belasse ich die Zutaten beim Backen meist, wie sie im Rezept stehen. Denn bewährte Rezepte muss man meiner Meinung nach nicht verändern. Man darf sich gerne ruhigen Gewissens auf erprobte Zusammenstellungen an Zutaten verlassen und einfach gedankenlos der Anleitung folgen.
Eines dieser Rezepte möchte ich heute mit euch teilen, gespickt mit ein paar hilfreichen Zubereitungstipps und in der Hoffnung, dass es euch genauso viel Freude bereitet wie mir und all denen, die ich bislang mit dem Ergebnis beschenken durfte:
Erdnuss-Schnecken
Zutaten:
- 300g Weizenmehl (Typ 405 oder 550)
- ½ gestrichener Teelöffel Backpulver
- 100g Zucker
- 2 Teelöffel Vanillezucker
- 2 Eier (davon 1 Ei getrennt)
- 170g Butter (zimmerwarm)
- 1 ½ Esslöffel Kakao
- 1 Messerspitze Zimt
- 150g gesalzene Erdnusskerne
Backzeit & Einstellung:
- Ober-/Unterhitze: 180°C
- Heißluft: 160°C
- Backzeit: 10-12 Minuten pro Backblech
Zubereitung:
- Mischt für den Knetteig das Mehl mit dem Backpulver in einer Schüssel. Gebt Zucker, Vanillezucker, 1 ganzes Ei sowie 1 Eigelb und die Butter dazu und verknetet diese Zutaten mit Knethaken oder von Hand zu einem glatten Teig.
Tipp: Wenn die Butter zimmerwarm ist (nicht kalt oder geschmolzen), solltet ihr einen Teig erhalten, der nicht klebt. - Halbiert den Teig und legt eine Hälfte zur Seite. Die andere Hälfte bestäubt ihr mit dem Kakao- und Zimtpulver und knetet es unter, bis eine einheitlich gefärbte Masse entstanden ist.
- Falls euer Teig zu weich ist, um ihn direkt weiterzuverarbeiten, könnt ihr ihn nun für ca. 30 Minuten in Frischhaltefolie eingewickelt im Kühlschrank zwischenlagern.
- Hackt die Erdnüsse klein und rührt in einer Schüssel das übriggebliebene Eiweiß glatt.
Tipp: Damit die Teigschichten gut aufeinander haften und die Erdnuss-Schnecken eine gleichmäßige Form erhalten, lasst keine zu großen Erdnussstücke beim Hacken übrig. - Rollt den hellen und den dunklen Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche zu zwei gleichmäßigen, je ca. 30x30cm großen Quadraten aus.
- Bestreicht zunächst die dunkle Teigplatte mit der Hälfte vom Eiweiß und bestreut sie gleichmäßig mit der Hälfte der gehackten Erdnüsse.
- Legt nun vorsichtig die helle Teigplatte auf die dunkle.
Tipp: Arbeitet zu zweit oder rollt den Teig zunächst locker auf einem Nudelholz auf und dann wieder ab. - Auch die helle Teigplatte wird mit Eiweiß bestrichen und mit den restlichen Erdnüssen bestreut.
- Nun könnt ihr die Teigschichten zu einer Rolle zusammenrollen. Dabei schön eng aneinanderpressen, sonst fallen die Schichten auf dem Blech eventuell auseinander. Ob ihr euch dabei für eine eher runde oder eher eckige Form entscheidet, bleibt eurem Geschmack überlassen.
- Damit ihr beim Schneiden ein optisch schönes Ergebnis erhaltet, wickelt die Teigrolle am besten in Frischhaltefolie und kühlt sie für 30 Minuten im Gefrierfach.
- Heizt schon mal den Backofen vor:
Ober-/Unterhitze: 180°C bzw. Heißluft: 160°C (ohne Backblech) - Nun könnt ihr die gekühlte Rolle mit einem scharfen Messer in ca. ½ cm dicke Scheiben schneiden und die Plätzchen nebeneinander mit etwas Abstand auf 2 mit Backpapier belegte Backbleche legen.
- Die Bleche kommen nun für 10-12 Minuten in den vorgeheizten Backofen. Bei Umluft geht das gleichzeitig, bei Ober-/Unterhitze nacheinander auf mittlerer Höhe.
- Nach Ende der Backzeit holt ihr die Bleche aus dem Ofen und lasst die Plätzchen abkühlen.
Ich lagere meine Plätzchen am liebsten in Blechdosen. So halten sie sich theoretisch mehrere Wochen – sofern sie bis dahin noch nicht aufgegessen sind. 😊
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